Samstag, 3. Oktober 2015

Altersturnen

Für mich gehört Gesundheit (sowohl körperliche als auch geistige!) zum Wichtigsten im Leben. In der Hoffnung, das Altern etwas herauszögern zu können, kommt Zingara in den Genuss eines ausgeklügelten Seniorenprogramms. Unsere gängigsten Übungen aus dem Bereich der Körperarbeit zeige ich heute hier. Sehr viele Übungen haben ich aus unseren Sporthundezeiten übernommen; nur trainieren wir sehr viel weniger intensiv.
 
In diesem Beitrag fokussiere ich auf die körperliche Arbeit, aber selbstverständlich sind viele Übungen (je nach Ausführung) gleichzeitig auch Kopfarbeit.  
 
Achtung! Bei einseitigem Training (sowohl Übungen wie auch Körperseiten) können neue gesundheitliche Probleme entstehen oder bereits vorhandene Baustellen verschlimmert werden!
 

Dehnungsübungen und Bewegungstraining

Hierunter verstehe ich sämtliche Übungen, die die (Gelenk-)beweglichkeit verbessern und Muskelpartien dehnen. Das sind vor allem Übungen, die mit einem Wechsel der Körperhaltung einhergehen, wie Sitz-Platz-Steh-Sitz, Hochstehen, Verbeugen, Pirouetten, Slalom, Nackendehnungen,...


 
Nackendehnung nach oben

Nackendehnung zur Seite
 
Slalom durch die Beine
 
Das Gute ist: es braucht oft nur eine kleine Änderung der Übung und schon werden (andere) Muskelgruppen vermehrt beansprucht.
Steht der Hund während den Nackendehnungen zum Beispiel mit den Vorderpfoten auf einem Podest, werden zusätzlich die Hinterbein-, Lenden- und Bauchmuskulatur gedehnt.
 
 


Krafttraining

Das Krafttraining hat bei uns zum Ziel, dass Zingara zumindest nicht noch mehr Muskeln abbaut.
 
Ganz banal: Ich wähle wenn immer möglich unsere Spazierwege so, dass wir mehr aufwärts als abwärts laufen.  Beim kontrollierten Bergaufgehen wird die Hinterbeinmuskulatur gestärkt. Steile Abhänge werden wegen Zingaras Schultergelenkarthrose vermieden.
 
Ebenfalls gut dafür geeignet, ist das Cavaletti-Training, bei dem Zingara über mehrere Runden hinweg bewusst ihre Beine höher heben muss als normal.
 
 
Hin und wieder gibt es kleine Longier- oder Hoopers Agility-Einheiten. Gerade beim Longieren kann man ja sehr viele Übungen und Tricks einbauen. Gerade hier soll darauf geachtet werden, dass links und rechts gleich häufig trainiert werden.
 
 

Koordinationsschulung

Bei der Koordinationsschulung geht es mir darum, dass Zingara ihr Körpergefühl und die Feinmotorik beibehält. Deshalb achte ich darauf, dass wir auf den Spaziergängen auf möglichst vielen unterschiedlichen Untergründen laufen: Waldboden, Wiese, Rindenmulch, Sand,... Gerade auf weichem oder unebenen Boden ist es für einen alten Hund sehr viel schwieriger sein Körpergleichgewicht zu finden, als wenn er über Beton läuft.

Intensiver wird das Training, wenn ich Zingara über Baumstämme balancieren lassen oder wenn sie ihr Gleichgewicht auf dem Schaukelbrett oder der Erdnussrolle (eine Art Physioball) finden muss. 

 

Ebenfalls sehr anspruchsvoll ist Cavaletti-Training. Hier muss Zingara alle vier Pfoten koordinieren, um nicht gegen die Stangen zu schlagen. Gerade wenn das "Trainingsziel" die Koordinationsschulung ist (und nicht Krafttraining), streue ich ihr Futter zwischen den Hindernissen, so dass sie sich in ihrem Tempo ihren Weg suchen kann.
 
Cavaletti-Training mit gleichzeitiger Nackendehnung ;-)

 
Beim Zickzack-Laufen am Hang sind die Beine immer auf unterschiedlicher Höhe. Entweder führe ich Zingara in Bögen eine Steigung hinauf oder ich lasse sie ihr Futter zusammensuchen. 
 
 
Und zum Abschluss noch eine unserer Lieblingsübungen: das Rückwärtslaufen! Einerseits wird Zingara daran erinnert, dass sie auch noch Hinterbeine hat, andererseits muss sie vermehrt Last hinten aufnehmen, was wiederum die Muskulatur stärkt.
 
Rückwärts auf ein Podest steigen
 
Mir ist bewusst, dass es noch viele andere Übungen gibt. Vielleicht trägt es trotzdem dazu bei, dass Zingara noch möglichst lange fit bleibt.
 

Literatur

2 Kommentare:

  1. Euer Programm gefällt mir, ich wünsche ganz viel Hunden eine so einfühlende und sorgfältige Körperarbeit. Zingara du hast es gut mit deinem Altersfitness-Programm - so ein Fachfrauchen ist schon etwas feines.
    Ayka vo änet em Bärg

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  2. Das ist ja super. Deine Übungen werde ich mir notieren und dann versuchen, das eine oder andere in unsere Spaziergänge einzubringen. Wir versuchen bis jetzt immer unwegsame Wege zu gehen, verschieden Untergründe zu wählen und Socke balanchieren zu lassen...

    Vielen dank für die Anregungen und viele liebe Grüße
    Sabine mit Socke

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